Veränderung

Einer der zentralen Impulse, die von Taiji ausgehen, ist die Bereitschaft zu Aufbruch und Veränderung. Das Aufbrechen verkrusteter Denkgewohnheiten, die Veränderung ungünstiger Bewegungs- aber auch Verhaltensweisen, das vertrauensvolle Eintauchen in den Fluss des Lebens, weil man weiß, dass man sich nur so entfalten kann. Taiji ist eine Lebenseinstellung, eine geistige Haltung, die mit Weite, Tiefe, Offenheit, Leichtigkeit etc. zu tun hat. Es geht also um eine Veränderung von innen und nicht nur um äußere Bewegung. Nur darauf zu achten, dass sich der Körper sanft und geschmeidig durch die Abfolge der Stellungen bewegt, hat noch nichts mit den tiefer gehenden Aspekten des Taiji zu tun; Taiji ist im Wesentlichen dazu gedacht, die innere Entwicklung zu fördern. Wer will, kann damit auch kämpfen aber das ist eher ein Nebeneffekt. Loslassen in all seinen Facetten ist eine Grundvoraussetzung wenn es um Veränderung geht; ohne loslassen passiert gar nichts. Die größten Veränderungen ergeben sich durch tiefes Loslassen in Kombination mit tiefem Gewahrsein. Um sich zu verändern sind drei weitere Faktoren wichtig:
– Intention
– Aufmerksamkeit
– Akzeptanz von wer ich bin und wo ich im Augenblick stehe.
Man sollte niemandem sagen, dass sein Taiji nicht gut ist. Es ist was es ist. Es ist schwer, wenn man negativ programmiert wird, zum Besseren fortzuschreiten. Was mir jetzt zur Verfügung steht, passt für den Augenblick und ist jetzt in Ordnung. Von dieser Einstellung ausgehend, kann ich mich fragen „und wie kann ich mich jetzt verbessern?“
Was auch immer wir mit unserem oberflächlichen Geist aufnehmen, wird von ihm so interpretiert und übersetzt, dass es zu seinen Konzepten passt. Diese Tatsache ist ein Hauptgrund, warum unsere Entwicklung blockiert wird.
Das beste Motiv mit dem man Taiji üben kann ist, um in einem selbst tiefgehende Veränderungen zu ermöglichen.